
Leistungen des Kompetenzzentrums Schlafmedizin für Patienten
Auf diesen Seiten sind Informationen über Schlafstörungen und Links zu unseren ambulanten und stationären Therapieangeboten dargestellt.
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Schlafstörungen
Die Beschwerden, mit denen sich Patienten im Kompetenzzentrum Schlafmedizin vorstellen, bestehen entweder in einem Mangel an Schlafqualität und/oder Schlafquantität (Insomnie) oder in einer übermäßigen Tagesschläfrigkeit, die nicht auf eine ungenügende Nachtschlafdauer zurückzuführen ist (Hypersomnie). Dahinter können sich ganz unterschiedliche Erkrankungen verbergen. Außerdem behandeln wir Patienten mit auffälligen Verhaltensweisen im Rahmen des Schlafes, wie z.B. Albträumen, Schlafwandeln oder Ausleben von Träumen (Parasomnien).
Häufigkeit von Schlafstörungen
Angaben zur Häufigkeit von Schlafstörungen in der Bevölkerung weisen in Abhängigkeit von der Art der Erhebung erhebliche Schwankungen auf (6,9 - 49%). An einer behandlungsbedürftigen und chronischen Schlafstörung leiden in Deutschland ca. 10-15% der Bevölkerung. Viele Betroffene leiden als Folge der Schlafstörung unter einer Verschlechterung des Befindens und der Leistungsfähigkeit am Tage. Daraus ergeben sich erhebliche soziale, gesellschaftliche und ökonomische Konsequenzen.
Arten von Schlafstörungen
Um Schlafstörungen gezielt behandeln zu können, muss eine klare Diagnosestellung vorausgehen. Ein internationales Klassifikationssystem von Schlafstörungen (ICSD 3) unterscheidet mehr als 60 verschiedene Schlafstörungen, die in sechs Hauptgruppen zusammengefasst werden können:
- Insomnien (Ein- und Durchschlafstörungen)
- Schlafbezogene Atmungsstörungen
- Hypersomnien (z.B. Narkolepsie)
- circadiane Rhythmusstörungen (z.B. Schichtarbeit)
- Parasomnien (z.B. Schlafwandeln)
- Schlafbezogene Bewegungsstörungen.
Als neurologisch-psychiatrisches Kompetenzzentrum liegt unser Schwerpunkt auf der Diagnostik all dieser verschiedenen Störungen und ihrer nicht schlafmedizinischen Differentialdiagnosen. Zur Therapie der schlafbezogenen Atmungsstörungen verweisen wir auf internistisch-lungenfachärztlichen Schlaflabore, deren Schwerpunkt die Behandlung dieser Erkrankungen ist.
Ob die subjektive Beschwerde, die den Patienten zum Arzt führt, als manifeste Erkrankung gewertet werden muss, entscheidet der Arzt auf der Basis von Dauer und Häufigkeit des Auftretens der Beschwerden sowie deren Auswirkungen auf die Befindlichkeit und Leistungsfähigkeit am Tag.
Detailliertere Informationen über einzelne Schlafstörungen finden Sie auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin
Diagnostik von Schlafstörungen
Die Abklärung der Ursachen der Beschwerden erfolgt nach einer in der Leitlinie "S3" der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) zum Thema Nicht-erholsamer Schlaf festgelegten Vorgehensweise, die 2009 als Supplement in der Zeitschrift Somnologie veröffentlicht wurde (Somnologie 2009 13:4-160).
Für die Teilbereiche "Schlafbezogene Atmungsstörungen bei Erwachsenen" (Somnologie 2017 20(suppl s2):97-180) und "Insomnie bei Erwachsenen, Update 2016" (Somnologie·2017 21:2-44) wird in der Diagnostik nach den für die Teilbereiche Insomnie und schlafbezogene Atmungsstörungen aktualisierten Versionen von 2016 bzw. 2017 verfahren.
Um abzuklären, ob sich hinter der geäußerten Beschwerde eine schlafmedizinische Erkrankung verbirgt bzw. welche, folgt die Diagnostik einer geordneten Vorgehensweise (Algorithmus), die mit einem ausführlichen ersten ambulanten Gespräch beginnt (siehe Ambulante Angebote). Sollte einer der oben genannten Faktoren im Vordergrund der Schlafstörung stehen, so bestehen auf der jeweiligen Stufe des schrittweisen diagnostischen und therapeutischen Vorgehens entsprechende therapeutische Interventionsmöglichkeiten. Eine diagnostische Abklärung in einem von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin anerkannten (akkreditierten) qualitätsgesicherten schlafmedizinischen Zentrum bleibt einigen Erkrankungen vorbehalten, die ohne eine solche Untersuchung nicht adäquat diagnostiziert werden könnten. In erster Linie handelt es sich dabei um schlafbezogene Atmungsstörungen, Narkolepsie, therapierefraktäre chronische Insomnien und eine Teilgruppe der Parasomnien, wie motorische Störungen. weitere Informationen zu unserer stationären Diagnostik.